Vergleich des PDV-Verfahrens mit einer dynamischen Umlegung
Der entscheidende Vorteil des PDV-Verfahrens in Verbindung mit einer statischen Umlegung gegenüber einer dynamischen Umlegung ist ihre geringere Komplexität. Bei einer dynamischen Umlegung spielen Details in der Netzmodellierung eine viel bedeutendere Rolle als bei statischen Umlegungen. Außerdem benötigen statische Umlegungen in der Regel deutlich weniger Rechenzeit als dynamische Umlegungen.
Auf der anderen Seite wird durch das PDV-Verfahren die Dynamik des Verkehrs nicht vollständig abgebildet. Es gibt drei wesentliche Aspekte, in denen eine dynamische Umlegung einer statischen überlegen ist:
- Übertragung von Überhängen in das folgende Analysezeitintervall, wenn Fahrten ihr Ziel noch nicht erreicht haben
- tageszeitspezifische Fahrzeiten
- tageszeitspezifische Routenwahl
Das PDV-Verfahren erweitert eine statische Umlegung um den ersten der genannten Punkte. Die Fahrzeiten und die Routenwahl bleiben allerdings über den gesamten Zeitbereich konstant. Dies macht sich besonders für Zeitbereiche mit hoher Auslastung bemerkbar: tageszeittypische Fahrzeitverlängerungen sowie Verlagerungen auf das untergeordnete Straßennetz werden nicht zeitlich differenziert abgebildet, sondern gleichmäßig über die gesamte Analyseperiode verteilt.
Das PDV-Verfahren eignet sich also insbesondere für strategische Verkehrsmodelle, bei denen tageszeitliche Fahrzeitschwankungen nicht im Mittelpunkt der Analyse stehen. Außerdem findet das Verfahren Anwendung bei Modellen mit relativ geringen Fahrzeitschwankungen über die Analyseperiode. Dazu gehören z.B. nationale Modelle, bei denen Überlandfahrten im Mittelpunkt stehen. Ein weiteres Beispiel sind Modelle mit eher kurzen Analyseperioden mit näherungsweise gleichbleibenden Fahrzeiten.